Bianca goes Politics – das ist nun mein erster Besuch einer größeren CDU-Versammlung. Seit Mitte September 2024 bin ich Mitglied bei der CDU. BTW an die CDU: ich habe noch kein Willkommensschreiben erhalten. Letztes Jahr habe ich mich von der SPD freundlich verabschiedet. Alle wissen, dass das Nordische Modell für mich die Politik Nr1 ist.
Bad Cannstatt – Markgröningen. Sonntag, der 5. Januar 2025. Die Hinfahrt mit der S-Bahn und mit dem Bus war einwandfrei und ohne Verzögerung.
Um ca. 18 Uhr kam ich an der Stadthalle in Marckkröningen an und es war viel los. Der Parkplatz war voll, doch es fuhren immer mehr Autos vor.
Welch toller Empfang (ironisch)
Sodele, ich war noch nicht einmal richtig drin, stand für die Garderobe an, da drängelte sich ein alter Herr mit weißen, kurzen Haaren, hellblauen/ grauen Jaket, etwa 15 cm kleiner als ich, an mir vorbei und sagte wortwörtlich zu mir: „Wollen Sie sich jetzt ganz ausziehen?“ Ich blickte zu ihm runter, während er sich so an mir vorbeidrängelte und ließ sein Gesagtes nochmal sacken.
Ich fragte mich nur, warum das jetzt nötig war. Jucken tut mich das nicht mehr. Nach all den Jahren kann ich sagen, dass ich das nur noch interessiert zu Kenntnis nehme, wenn sich ein Herr mit Schlips und Anzug so äußert.
Ich stelle mir nur die Frage, was da im Zentralen Nervensystem bei manchen Männern abläuft? Haben die womöglich ein Trauma oder gehört dieser Herr vielleicht zu denjenigen, die Content mit mir via anonyme Accounts bei Pornhub verkauft haben?
Diese Frage steht ja nun immernoch im Raum.
Für mich, als Betroffene von Persönlichkeitsrechtsverletzung in Form von Pornografie und Rufmord, ist die Frage der Anerkennung meines wirtschaftlichen Schadens auch eine Frage meiner persönlichen Zukunft.
Über das Warum, das der Mann mir diesen Kommentar entgegenbrachte, kann ich nur spekulieren.
Hat der Mann diesen Kommentar bei mir abgeliefert, weil er sauer ist, da Ende des Jahres 2020 Pornhub alle anonymen Accounts löschen musste und ihm eine Geldquelle versiegte?
Oder hat er sich vom Geschwätz anderer Kollegen zu dieser Handlung verleiten lassen?
Dank Laila Mickelwait mit ihrer Kampagne TraffickingHUB wurde und wird der Druck auf die Geschäftsführung des Mutterkonzerns Aylo, ehemals Mindgeek, groß, sodass ein einfaches Ignorieren der Geschehnisse nicht mehr als Bewältigungsmittel herangezogen werden kann.
Kleiner Pornhub-Rückblick
Ende 2020 war es soweit!
Pornhub musste alle anonymisierten Accounts löschen. Und damit wurden auch die Videos dieser Accounts gelöscht. Das bedeutete natütlich auch, dass anonyme Diebe, ab diesem Zeitpunkt, kein Geld mehr damit verdienen können. Geld, das sie durchs Klauen und durchs Leugnen verdienten.
Hier mal ein Link zu einem Bericht von Dezember 2020 bei Vice.com : Pornhab hat gerade Millionen Videos gelöscht
Der Artikel als PDF-Download
Tage vor der Neujahresversammlung
Und da ich gerade bei dem Thema bin, möchte ich doch von einer weiteren Begebenheit erzählen, die sich nur zwei Tage vor dem CDU-Feschtle, also am Freitag, den 03.01.25 um ca. 18:40 in einem Café in der Innenstadt von Stuttgart, zugetragen hat. Und diese Begebenheit ist eine von Hunderten, die ich seit 2013 bewältige.
Nach einem angenehmen Treffen mit einem Freund und einem leckeren Stück Kuchen, ging ich auf die Toilette, die sich im Untergeschoss des Cafés befindet. Da es ein altes Gebäude ist, gibt es einen engen Gang zur Toilette und für jedes Geschlecht eine Toilette (also insgesamt zwei Toiletten)
Als ich aus der Toilette kam, kam auch ein junger Mann aus der Männertoilette und spricht mich an. Er sagte „Hey, kenne ich dich nicht aus dem Internet? Und ich fragte zurück, was er meinte. Da sagte er „Bist du nicht die …..? Er nannte meinen damaligen Alias-Namen, den ich für diesen Porn-Quatsch damals, vor 18-14 Jahren nutzte. Es hätte mich überrascht, wenn dieser Mann etwas anderes gemeint hätte.
Solche Ansprachen passieren mir regelmäßig. Zwar nicht mehr so oft, aber sie passieren.
Ich frage mich, was mit den Männern, Pornoguckern, mit der Internetbranche, mit den Usern, nicht stimmt, dass sie nach so langer Zeit immernoch den Content mit mir anschauen, mich erkennen und mich ansprechen?
Der Mann war etwa mitte 30, schlank, blonde, kurze Haare, trug ein weißes T-Shirt und ein weißes Jaket. Er saß mit einer gleichaltrigen Dame am Nachbartisch, direkt neben uns und hat evtl. gehört wie ich vom Nordischen Modell und Pornografie erzähle.
Ja, das Internet vergisst aktuell nichts. Ich sehe hier eine erhebliche Verletzung des „Rechts auf vergessen werden“.
Jeden Tag gibt es einen neuen Deppen im Top-Porno-Guckerland, der die uralten Schmuddelfilmchen mit mir toll findet.
Nicht umsonst fordere ich, zusammen mit vielen Politikern, Aktivisten, Unternehmen und Organisationen die Einführung des Nordischen Modells in Deutschland. Und Pornografie muss hier definitiv mitbehandelt werden.
Ich bin es leid, dass Männer diesen Content heute noch willkürlich hochladen und runterladen können ohne jegliche strafrechtliche Konsequenzen.
Es beeinträchtigt meine Arbeitskraft, mein Ansehen als Person und verwandelt Männer in hässliche, triebige Kröten, die durch diesen Porn-Quatsch einfach nicht mehr wissen, wie sie mit Frauen umgehen sollen.
Darüber hinhaus erinnere ich mich an einige Gespräche mit Kölner Unternehmern, die ihren 60. Geburtstag schon längst gefeiert haben und darüber berichteten, wie froh sie doch sind, dass man deren Quatsch, den sie in der Zeit der freien Liebe so gemacht haben, nicht aufgezeichnet und ins Internet geladen hat.
Wir, die „Jungen“ haben mit dem Internet wohl echt ein dickes Brett zu bohren. Und bis das durch ist, werden sich wohl viele von uns an den technologischen Entwicklungen unserer Alten, erhebliche „Verbrennungen“ zuziehen. So, wie ich.
Mein Auftrag als Aktivistin
Aktivistinnen, wie ich, sind nicht permanent im Schrei-Modus, so, wie es evtl. manch einer unterstellt. Vor allem die Aktivistinnen vom Bundesverband NM sind eher Fakten-orientierte Gesprächspartner und -partnerinnen. Dazu zähle ich mich genauso.
Mein Auftrag, den ich seit dem ersten Netzwerktreffen des BNM, in Bonn, trage ist, Aufklärung über das Konzept des Nordischen Modells.
Zum CDU-Neujahresempfang
Ich freue mich dabei gewesen sein zu dürfen und bin für die nette Einladung dankbar.

Meinen Mantel an der Garderobe abgegeben, stand ich wieder in Reih und Glied mit anderen, um den wohlbekannten politischen Persönlichkeiten die Hand zu schütteln. Zum Schluss schüttelte ich auch Tabea Wieland, die als Volljuristin arbeitet, die Hand und kam auch schnell zum Thema. Natürlich zum Thema Nordisches Modell.

Sie hat wohl noch nie davon gehört, wie sie sagte und so berichtete ich über den Bundesverband Nordisches Modell, dessen aktive Mitglieder in ganz Deutschland schwere und wichtige Arbeit leisten, um die Bürger und Bürgerinnen über die Situation in der Deutschen Prostitutionspolitik aufzuklären.

Anders als Tabea, war Herr Öttinger, der ehemalige EU-Kommissar für Betrugsbekämpfung, Haushalt und öffentliche Verwaltung, nicht so begeistert, als ich ihn freundlich und mit vorheriger kurzer Vorstellung meiner Person, nach einem Selfie mit der Roten Karte für Freier fragte.
Ich nahm ihn da eher nervös wahr und gab ihm die Info, dass er der Bundesverband NM tonnenweise Daten und Fakten für Ihn hat, wenn er noch mehr Informationen über die Situation der Prostitution in Deutschland erfahren möchte.
Das lehnte er ab, verwies mich an Frau Annette Widman-Mauz und sagte, dass ich ihm zu aktivistisch unterwegs bin. 😀 BTW, das nehme ich doch gerne als Kompliment, Herr Öttinger. Bellissima!

Der Saal war proppenvoll. Wir hatten Schwierigkeiten Plätze zu bekommen. Aber ich hatte kein Thema damit zu stehen. So hatte ich einen guten Standplatz gefunden und hielt die meiste Zeit die rote Karte gut sichtbar vor mir.
Ich denke, dass ich auf einigen Fotos im Hintergrund zu sehen bin 😉 – Schwarzer Rollkragen-Pullover, blaue Jeans, grüne Umhängetasche und die knallrote Karte vor meinem Bauch.


Obwohl Herr Öttinger garnicht mehr im Dienst ist, durfte er trotzdem auf die Bühne. Das finde ich seltsam. Lieber hätte ich Frau Wechsler zugehört, die doch amtierende Europaabgeordnete ist. Doch von ihr kam kein Laut.
Herr Öttinger kam vom Hölzchen aufs Stöckchen. Er versuchte dem Publikum die Notwendigkeit der Verteidigungsinvestitionen nahe zu bringen, was ihm wahrscheinlich auch gelang. Viele Gesichter waren, während seiner Rede, nach unten gerichtet und die Frauen sahen nicht so begeistert aus.
Aber warum erst jetzt, Herr Öttinger? Wie standen Sie zur Bundeswehr, als Sie noch im Amt waren?


Jens Wätjen, CDU Pressesprecher, hat mich schon auf Herrn Hagel aufmerksam gemacht, bevor ich überhaupt jemals von ihm etwas gehört hatte.
In der Rede von Herrn Hagel waren ein paar gute Gedanken. Vor allem fand ich gut, dass er meinte, wir müssen aus der Vergangenheit lernen. Er meinte auch, dass wir mit diesem populistischen hin und her aufhören müssen und uns stattdessen die Probleme anschauen müssen, damit wir Problemlösungen entwickeln können. Schließlich sei das immer die Stärke von Baden-Würztemberg gewesen.
Herr Hagel hat drei Söhne. Als ich ihn um ein Selfie gebeten habe, hat er sofort zugestimmt und meinte auch, dass er sich mit dem Nordischen Modell bereits beschäftigt hat. Cool
Der Verein hats Festle geschmissen
Das Feschtle war schon gelungen. Dank der vielen Helfer, die auch vom Verein gestellt wurden. Der ganze Saal war mit Tischen und Tischgedeck ausgestattet, die Garderobe und die Zahlungsabwicklung der Speisen wurden von ihnen gemanaged. Nicht zuletzt natürlich ein Dankeschön für das leckere Essen. Es gab Wurschtsalat mit und ohne Käse, Maultaschen mit Kartoffelsalat, Fleischkäse mit Kartoffelsalat usw. Die Bedienungen waren sehr aufmerksam, sehr nett und sehr hilfsbereit.


Sichtbar sein, Sisters!
In einer Partei Mitglied zu sein, ist interessant und gut. Auf jeden Fall muss der Frauenanteil bei der CDU deutlich aufgestockt werden.
Für mich ist war der Abend sowohl gut, als auch anstrengend, da ich mich immer auch auf alle Eventualitäten vorbereite, die da kommen können.
Der Ausklang war ruhig und entspannt.
Es ist gut, Eindrücke zu sammeln.
Für das Nordische Modell gibt es viel zu tun.

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