Pornografie wird von der Mehrheit der Menschen fehleingeschätzt.
Seit 2007 setze ich mich notgedrungen mit Pornografie auseinander. Erst 6 Jahre als Akteurin in diesem Milieu und seit 2013 als Researcher in Eigenregie. Das macht insgesamt mindestens 15 Jahre, die ich regelmäßig damit verbringe mich mit Pornografie zu beschäftigen, ohne dafür einen Bachelor oder Masterabschluss erhalten zu haben.
Wenn wir uns mit Pornografie ernsthaft beschäftigen wollen, gibt es folgende Ausgangsfragen:
- Welche Wirkung hat Pornografie auf die Person?
- Welche Wirkung hat Pornografie auf die Beziehungen?
- Welche Wirkung hat Pornografie auf die Nationen?
- Welche Wirkung hat Pornografie auf die Weltbevölkerung?
Wenn wir von Pornografie sprechen, dann geht es um ein Produkt, welches den Menschen in seiner Vulnerabilität und die Technik für seine Produktion umfasst. Ein weiteres Merkmal ist der Markt. Der Markt für Pornografie ist immer weltweit. Jeder, der Internet-Zugang hat, ist potentieller Porno-Kunde.
Rechtslage
Pornografie zeigt spätestens in einem Rechtsstreit seine Komplexität. Denn es werden immer mehrere, verschiedene Rechtsfelder angesprochen. Wir haben hier die Persönlichkeitsrechte, die Gewerberechte, die Handelsrechte, Urheberrechte, IT-Rechte, Strafrechte, Internationale Rechte.
Definition Pornografie
Pornografie ist: Sex vor der Kamera für die Erstellung von Content für die Verbreitung in der Öffentlichkeit oder für eine Personengruppe, unentgeltlich oder gegen Bezahlung.
Der Grund um Pornografie zu erstellen
Der Hauptgrund um pornografische Inhalte zu erstellen ist das Generieren von Passivem Einkommen.
Ein weiterer Grund ist Erpressung oder Bestechung, wenn es um Macht geht.
Die Veröffentlichung der vulnerablen Seite einer Person stellt ein hohes Gut in der Gesellschaft dar.
Primär bildet der Schweregrad der Frigidität einer Gesellschaft, die Zugänglichkeit des Contents, die Beliebtheit der Protagonisten und der präsentierte Fetish den Preis.
Geschäftsmodell Pornografie
Pornografie ist die Veröffentlichung von sensiblen Content. Es stellt daher ein sehr hohes Risiko für diejenige dar, die auf dem Content zu sehen ist.
Des weiteren ist das erstellte Content unsterblich und unkontrolliert unendlich reproduzierbar.
Die aktuellen Möglichkeiten, geistige Eigentum bzw. immaterielle Güter, wie Software oder eben Content, zu schützen sind nicht ausreichend und verursachen zudem hohen Aufwand in der Umsetzung und stellt daher auch einen hohen Kostenfaktor dar.
Weiter ist ein Berufswechsel für die Protagonistin grundsätzlich sehr schwierig. Vor allem in Gesellschaften mit einem hohen Grad der Frigidität und der meistens einhergehenden Religiosität. Wo diese Attribute den Preis von Pornografischem Content steigen lässt, senken diese zugleich das Ansehen der Protagonisten im öffentlichen, „seriösen“ Gesellschaftsleben.
Ein Paradoxon, das seit Jahrhunderten existiert.
Deshalb sollte vor der Entscheidung, dieses Geschäft umzusetzen, folgende Fragen beantwortet werden:
- Ist es sicher, dass ich damit innerhalb kurzer Zeit (3 Monate-1 Jahr) sehr viel Geld verdiene (1 Millionen)
- Habe ich Anwälte, IT-Fachkraft in meinem vertrauensvollen Netzwerk, die mich unterstützen?
- Was will ich machen, wenn ich keine Lust mehr auf dieses „Business“ habe?
- Wie vereinbare ich mein Familienleben mit meinem „Business“?
- Kann ich mich effektiv vor Kriminellen schützen? Körperlich, heimisch, rechtlich.
Pornografie im Kontext der Frauenrechte
Frauenrechtlerinnen definieren Pornografie als „Prostitution vor Kamera“.
Pornografie dient laut Frauenrechtsorganisationen als Ideengeber für frauenverachtende Praktiken.
Freie sehen etwas in einen Porno und wollen das mit einer Prostituierten ausprobieren.
Weiter sehen sie die Pornodarsteller und Pornodarstellerinnen auch als Opfer des Menschenhandels an, da es immer mehr Erfahrungsberichte von ehemaligen Darstellerinnen gibt, die von unwürdigen Bedingungen und eben auch von den gleichen Unterdrückungsmechanismen berichten, wie es im Menschenhandel bekannt ist.
Daten und Fakten zeigen, dass es für Frauen in der Pornoindustrie schwierig ist, ihre Rechte durchzusetzen und sich vor Kriminellen umfänglich zu schützen. Ausbeutung ist vorwiegend der Fall.
Aktivisten
Laila Mickelwait, USA

