Ha, wenn ich diese Überschrift schreibe, dann habe ich ein paar Gesichter vor mir, wie sie mir sagen, dass das doch niemandem etwas angeht was ich privat mache.
Und Sex zählt zu den privaten Dingen, die man tut, oder doch nicht?
Ich frage mich nur, warum denen diese Aussage erst über die Lippen kam, nachdem ich diesen Pornofreund hatte und nachdem tausende Bilder und zig Videos existieren, die mich in sexistischer Rolle zeigen?
Natürlich sind diese Aufnahmen nicht mit meinen Klarnamen zu finden, aber mit der Umkehrsuche findet man es womöglich heraus, so wie man eben alles im Internet herausfindet, wenn man nur intensiv genug sucht.
Diese Doppelmoral, im Dunkelfeld als anonymer User die Pornografie anzubeten, aber als Mister Saubermann in der seriösen Gesellschaft auf Moralapostel machen ( denn niemand weiss was ich so anonym im Internet treibe) hat doch schon etwas krankhaftes und vielleicht sollten wir diese kognitive Dissonanz in den ICD 10 als Persönlichkeitsstörung aufnehmen?

Denn, wenn wir, diejenigen, die der Realität ins Auge blicken, wie all die Überlebenden Frauen und Männer des Menschenhandels, also auch Prostitution, also auch Pornografie, das mal genau, mit all unseren gesammelten Daten und Fakten betrachten lassen, dann ist es genau diese kognitive Dissonanz der gesellschaftlichen Mehrheit, die Prostitution und Menschenhandel erst wachsen und gedeihen lassen.
Und die Promoter dieser mentalen Pandemie sind die Konsumer, die Nutznießer.
Diejenigen, die sich einen Scheissdreck um die Seele, um die Gesundheit und um die Würde des Menschen kümmern.
Sondern nur, einzig und allein, auf ihren Eigennutz, auf ihre Triebbefriedigung und den Erhalt der eigenen Machtstellung Wert legen.
Es gibt kein vergleichbares, größeres und auch gefährlicheres Schwarzes Loch, als diese a-soziale Verhaltensweise.
Machen wir Sozialkompetenz als Profit-KPI
So funktioniert der Mechanismus der Menschenhändler und Mittäter: dann den Moralapostel spielen, wenn das Opfer quasi in die Falle getappt ist und es keinen Weg mehr zurück gibt.
Also, in meinem Fall, wenn diese vielen Aufnahmen, Content genannt, im Internet sind und es somit kein Zurück mehr gibt, denn aktuell ist es so, dass alles, was ins Internet gestellt wird, für immer dort auch bleibt.
Mädels, Empfehlung von mir: Freunde oder Verwandte, die euch nie vor den Folgen gewarnt haben, bevor ihr etwas Doofes getan habt, sollten für immer schweigen und sich ja nicht herausnehmen, mit dem Finger auf euch zu zeigen.
Denn das ist ebenfalls eine Form des Missbrauchs, nämlich „Victim Blaming“ oder auch „Täter-Opfer-Umkehr“ genannt.
Nun zum Thema: Sex und Liebe machen
Ich denke, nach 40 Jahren Lebenserfahrung, Langzeitbeziehungen, One-Night-Stands, insgesamt 6 Jahren „Porno-Content-Produktion“ mit meinem damaligen Pornofreund und eine Menge Sexpartys, Geschlechtsverkehr mit einigen naja vielen Männern und Frauen, bilde ich mir ein, etwas über Sex und über Liebe machen sagen zu können.
Zuerst einmal möchte ich betonen, dass ich nach wie vor die Meinung vertrete, dass Sex etwas Gutes und wohltuendes für uns Menschen ist.
Sex ist zutiefst menschlich und absolut gesund für uns. Diese Strömungen in unserer Gesellschaft, die immer und immer wieder Sex verteufeln oder schlecht machen, verorte ich zur Machterhaltung.
Es geht um die Benutzung der Vulnerabilität, also die Verletzlichkeit/ Verwundbarkeit des anderen

Ich habe mit einer Menge Leute über Sex gesprochen. Sex ist für mich nie etwas böses gewesen und wird es auch nie werden.
Das, was ich aber in Frage stelle, ist die Art und Weise, wie Sex genutzt wird.
Es wird ständig nur als Machtinstrument oder Geld-verdien-Instrument genutzt.
Aber wenige Menschen haben wirklich eine ausreichende Sexuelle Bildung oder Sexuelles Selbstbewusstsein.
Ich würde behaupten, das ich das habe.
Ich genieße Sex.
Auch nach dem ganzen Prozess mit meinem Porno-Exfreund, kann ich Sex genießen.
Es ist ja auch nicht der Sex an sich, der alles schwierig macht, sondern das Gedöns drum herum. Das Politikum. Die Geldmacherei. Das Ausnutzen meines Vertrauens.
Es steht sich nicht im Weg, für das Nordische Modell und gleichzeitig für ein entspanntes Sexleben zu stehen.
Im Gegenteil.
Es passt wunderbar zusammen.
Denn wirklich freiwillig mit einem anderen Menschen Sex zu haben, hat keine entgeldlichen Bedingungen.
Ist Geld im Spiel, ist es ein Produkt. Immer. End of Story.
Somit wird der freie Wille eingeschränkt und es geht nur noch darum, was der Kunde für Wünsche hat.
Deshalb sehe ich die Einführung des Nordischen Modells auch als Motivation für uns alle, unser sexuelles Sein zu erlernen, zu fördern, zu leben und darin selbstbestimmt und selbstbewusst zu werden.
Liebe machen
Der Mensch wird von Trieb und von Werten geführt. Der Trieb kommt vom körperlichen. Die Werte kommen von unserem Intellekt.
Der Mensch ist immer mehrdimensional unterwegs. Das heißt, er wird von seiner Umwelt immer auf mehreren Frequenzen angesprochen. Das war schon immer so und wird immer so bleiben ( es sei denn wir lassen uns in einen Roboter transferieren)
Mit wem gehst du eine Beziehung ein? Doch wohl mit jemanden, der dir gut tut, der dich beschützt, der in dir das Gefühl, geliebt zu werden, hervorruft.
Und dann ist Sex nicht einfach nur trieb gesteuertes Porno-Gerammel, sondern es ist spirituelle und sehr enge Kommunikation, die uns aufblühen lässt.
Wer in seinem Leben schon mal Single-Sex und „Liebe machen“ ausprobiert hat, der hat diese Lebenserfahrung und weiss wo von ich hier schreibe.
Und es ist nicht die Frage, welcher Sex nun der gute oder der richtige Sex ist. Der Sex ist generell nicht das Thema.
Das Kernthema ist immer der respektvolle Umgang davor, währenddessen und danach.

Nachtrag:
ich habe ein Feedback auf diesen Beitrag bekommen, den ich in diesem Blog behandele
Pornografie – Ein Bekannter gibt Feedback zu meinem Artikel
