Morgens ging’s ab nach Ludwigsburg, zur evangelischen Friedenskirche. Es war ein schöne, sonniger, frischer Herbstag.
Pünktlich, bevor der Gottesdienst anfing, war ich da.
Eine schöne Kirche. Innen und außen.
Ich mag besonders die alten Kirchen mit ihren alten Gemäuern u der tollen Innenarchitektur mit den biblischen Wandmalereien.
Und auch die kalte, klare Luft in diesen alten Kirchen mag ich. Bei manchen Kirchen kann man den Weihrauch noch ein bisschen riechen.
Und btw Weihrauch hat eine positive Wirkung auf uns.
Vielleicht mag ich auch deshalb so gerne alte Kirchen, weil mich das an meine Oma u d auch an meine Familie erinnert.
Wie ich in einem früheren Beitrag mal berichtet habe, bin ich römisch-katholisch aufgewachsen.
Wir gingen fast jeden Sonntag zur Kirche und wir trafen dort auf andere Gemeindemitglieder und auch andere Verwandte.
Ich weiß noch, dass man sich nach der Messe noch auf dem Kirchhof begrüßt und unterhalten hat.
Und das gefiel mir damals natürlich am meisten an dem regelmäßigen Kirchentermin.
Es tut mir Leid, dass so viele heute die Kirche mit Missbrauch und Gewalt assoziieren.
Ich tue das nicht. Natürlich ist das ebenfalls ein Thema in der Arbeit des Zusammenschlusses der Aktiven für Nordischen Modell.
Und ich ich bin dafür, dass dieses Thema auf den Tisch gebracht werden und befriedigend bearbeitet werden muss.
Aber Kirche und auch Sport verbinde ich mit Oma, mit Verwandtschaft, mit Sonntage, Kaffee und Kuchen und fein sein. Da, wo wir Kinder uns auch getroffen haben und miteinander spielen konnten.
Wo ist das heute noch so?
Als Übungsleiterin in einem Sportverein ist mir das besonders aufgefallen.
Ich sehe die Leute pünktlich kommen und pünktlich abhauen. sie treffen sich notgedrungen, machen notgedrungen etwas und würden am liebsten 5 Minuten vor Schluss abhauen.
Was stimmt da nicht?
Was ist los mit den Menschen?
11 Uhr – Festakt zum Tag der Deutschen Einheit mit Festredner Roland Ermer
Nach dem Gottesdienst ging es zum Festakt ins Landratsamt Ludwigsburg.
Dort hielt Roland Ermer, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, eine Rede.
In seiner Rede schilderte er seinen Blick auf die Dinge als geborener DDRler.
Er schilderte, wie er in den Westen kam und er schilderte was er nach der Wende als Unternehmer und Bäckermeister erleben musste.
Und das finde ich persönlich sehr nennenswert. Er schilderte, wie er voller Freude auf ein neues und freies Leben ohne DDR einen Kredit von 100.000 Euro aufnahm und wie er um diese Summe wieder beraubt wurde. Er war am Ende und musste somit wieder einen weiteren Kredit aufnehmen, um zu überleben.
Ich finde diesen Erfahrungsbericht besonders interessant, weil es genau die Masche ist, die sich grundsätzlich zeigt, wenn misshandelte, gefolterte, unterdrückte Menschen in die Freiheit bringen wollen.
Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks
Ob es sich um eine einzelne Frau handelt, die sich aus dem Menschenhandel befreien möchte oder ob es Familien, Unternehmer sind, die von einem Unterdrücker-Regime erheben wollen.
Es scheint als käme man als Unterdrückter vom Regen in die Traufe.
Es gibt zig Erfahrungsberichte von Menschen, die aus der Prostitution Steigen wollten und dachten, sie hätten jemanden gefunden, dem sie vertrauen können und am Ende stellte sich heraus, dass es nur ein weiterer Misshandler ist, der sie für seine Zwecke (Geld, Macht) benutzt.
Diese Struktur zieht sich überall durch.
Missbrauch, Unterdrückung scheint das tägliche Brot von verdammt vielen Arschlöchern zu sein.
Umso feiner ist es dem Herrn Ermer zuzuhören, wie er sich gemeinsam mit seiner Frau gegen diese fiese Art damals durchsetzte.
Weiter hat er auch mit dem Recht, was er über die verrückte Bürokratie in Deutschland sagte.
Für mich kristallisierte sich bei seiner Rede sehr klar heraus, was hier im Land passiert:
Dem Deutschen wird sein Verwaltungs-Fetish zum Verhängnis, wenn er nicht bald die Kurve kriegt.
Ich sage das, was ich von Topführungskräften gelernt habe, immer und immer wieder:
Verwaltung ersetzt keine Führung.
Verwaltung ist zudem keine Führung.
Danach ging es zurück nach Stuttgart
Vorbei an einer großen Demonstration gegen Waffenlieferungen, Krieg, Wehrpflicht
Wie man an dem Bild unschwer erkennen kann, war es eher ein Trauergottesdienst in Stuttgart.
Frauen der Demokratie 