Ein Soldat ist der letzte Puffer zwischen Krieg und Frieden.
In meinem Artikel „Affäre – Hey du Hure, lass meinen Mann in Ruhe“ habe ich einen Vergleich zwischen Soldat sein und Hure sein gemacht.
Ja, es gibt genug Ehefrauen in unserem Land, die es quasi gut finden, dass sich Frauen für die Triebe ihrer Männer opfern. So, wie Menschen es gut finden, dass Soldaten ihr Leben für die Demokratie und für den Frieden opfern.
https://femaleinvestors.org/2023/10/07/affaere-hey-du-hure-lass-meinen-mann-in-ruhe/
Ich möchte mit diesem Artikel hier nun sagen, was ich persönlich vom „Soldat sein“ halte.
Über mich und mein Schreibstil hier
Doch zu allererst möchte ich versuchen, mich und meine Arbeit, mit diesem Blog hier, zu erklären.
Der Artikel „Affäre – Hey du Hure, lass meinen Mann in Ruhe“ ist krass. Ja, ich weiss. Wenn ich etwas schreibe, dann schreibe ich es, weil ich es für sehr wichtig halte. Ich setze mich nicht hin und tippe hier aus Spass all diese Artikel, weil mir langweilig ist.
Ich tippe, weil ich mit diesen Artikeln ein Thema behandele, das so noch nicht behandelt wurde oder wo ich meine, das in der öffentlichen Diskussion vernachlässigt wird. Vor allem was das Konzept des Nordischen Modells angeht, gibt es Themen, die auf jeden Fall auch diskutiert werden müssen.
Und ich schreibe hier vor allem über Themen, die nicht einfach sind zu diskutieren.
Ich weiss, dass ich mit den Artikeln Themen oder auch Aspekte der Gesellschaft anspreche, die polarisieren, auch triggern oder tabuisiert sind.
Nehmen wir zum Beispiel das Thema der deutschen Frauen, die den Stempel als „selbstbestimmte Sexarbeiterin“ tragen, nur weil sie deutsch und mehr gebildet sind. Oder das Thema „Die Sicht der Hausfrauen auf Huren“
All die Themen, über die ich hier schreibe, sind zum einen auch Selbsterfahrungen oder wichtige Bausteine, über die wir nachdenken müssen, wenn wir unsere Gesellschaft, vor allem im Hinblick auf die Prostitutionspolitik, zum Besseren ändern wollen.
Das nehme ich ernst und deshalb kann man den ein oder anderen Artikel evtl. mit „heftig“ oder „krass“ bewerten.
Wenn ich schreibe, dann schreibe ich ehrlich und versuche so prägnant wie möglich zu sein. Bei mir gibt es in den Artikeln kein Geschnörkel. Schließlich will ich 1. fertig werden und 2. so klar wie möglich sein.
Man sollte jedoch nicht meinen, dass ich in persönlichen Gesprächen genauso schonungslos bin. Nein. Ich finde es wichtig, gute und wohlwollende Gespräche zu führen. Und da kann ich von ganz vielen tollen und wohlwollenden Gesprächen mit den verschiedenesten Menschen berichten.
Aus meiner Sicht ist Schreiben bzw. Lesen etwas anderes, als miteinander sprechen. Eigentlich sollte das für alle klar sein. Aber in Zeiten des Chattens wird das „miteinander Reden“ vernachlässigt.
Wenn wir etwas lesen, tun wir das für uns, im Stillen. Das gibt uns den Freiraum, über das Geschriebene in Ruhe nachzudenken, ohne, dass wir direkt Stellung nehmen und auf das Gelesene eine Antwort haben müssen.
Und deshalb empfinde ich dieses Format „Blog“ als sehr hilfreich für uns alle, wenn es um Themen geht, die offensichtlich in unserer Gesellschaft noch nicht so oft und genauer begutachtet wurden oder wo wir als Gesellschaft, auch nach Jahrhunderten, vielleicht noch nicht den Weg gefunden haben, wie wir mit diesen Themen umgehen sollen.
So zum Beispiel das Thema des menschlichen Triebs, die Themen Hure und Prostitution oder auch Krieg, Soldaten, Posttraumatische Belastungsstörungen, Wirtschaftssystem usw.
Alle Artikel sind handgemacht von mir. Ich habe nun mal viel Lebenserfahrung und ich versuche, so gut ich kann, daraus zu schöpfen.
Denn meine Motivation für diesen Blog ist es, dass wir als Gesellschaft weiterkommen. Wenn ich für etwas brenne, dann bin ich auch leidenschaftlich im Schreiben. Und das bin ich wohl immer, wenn ich hier oder auf Linkedin oder sonstwo über Themen schreibe. Es gibt kein Geschreibsl von mir, das ich nicht mit Leidenschaft ausgeführt habe.
Und Weiterkommen tun wir doch am Besten, wenn wir Themen beleuchten, hinterfragen und Meinungen austauschen, aber vor allem darüber nachdenken.
Meine Einstellung zum Krieg
Wie ich schon berichtete, habe ich mich schon einmal bei der Bundeswehr in Koblenz beworben, als ich ca. 20 Jahre alt war. Ich wollte Hubschrauberpilotin werden. Es hat nicht geklappt, weil ich damals die Frage, ob ich mein Leben für das Vaterland geben würde, nicht mit einem Ja beantworten wollte.
Heute beantworte ich diese Frage mit Ja. Auch, wenn ich weiss, dass Krieg alles andere als Zuckerschlecken ist.
Ich habe mich wohl entsprechend intensiv mit der Frage „Was ist denn eine Demokratie?“ beschäftigt und der Krieg gehört für mich dazu. Er ist ein leider nötiges, manchmal unumgängliches Übel, das zwischen Menschen stattfinden muss, solange wir Macht und Geld als den treibenden Stoff unserer Spezies ansehen.
Und ich bin davon überzeugt, dass wenn wir Menschen unser Tun vom Geld und von der Macht lösen könnten, würde sich die Bedeutung des Krieges auch ändern. Aber das ist wohl eine Zukunftsperspektive für in 1000 Jahren…
Die Soldaten in meinem Leben
Meine erste Erfahrung mit einem Soldaten war während meiner Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Mein Ausbilder war ehemaliger Unteroffizier bei der Bundeswehr bevor er Zahnarzt wurde.
Meine Lehrjahre bei ihm war reiner Drill.
Ich bin oft schweisgebadet aus der Praxis in den Bus nach Hause eingestiegen und morgens saß ich mit höllischen Bauchschmerzen im Bus, auf dem Weg zur Arbeit.
Ich bekam schriftliche Abmahnungen von meinem Ausbilder, weil ich Freitags, beim Putzen, einen Papiermülleimer vergessen habe, auszuleeren.
Oder man bezichtigte mich, einen Amalgam-Stopfer-Aufsatz gestohlen zu haben. Das ist ein kleines, vielleicht fingernagellanges Metallteil, welches aufs Handstück, das am Zahnarztstuhl befestigt ist, aufgesetzt wird.
Vor der Zeit als Lehrling gab es einen Freund aus der Clique, der zur Bundeswehr ging.
Auch meine damalige Freundin, aus Afrika stammend, hat bei der Kaserne in Bad Ems als Kellnerin gejobbt.
Durch sie habe ich dann meinen langjährigen Lebensgefährten kennengelernt, der damals Hauptmann der Reserve bei der Bundeswehr war (das hat er mir gesagt) und mit ihm dann die pornografischen Aufnahmen entstanden.
Mein nächster Lebensgefährte hatte als junger Mann seine Wehrdienstpflicht gemacht.
Und noch nicht so lange her, hatte ich wieder einen Soldaten kennengelernt und mit ihm sehr gute, tiefsinnige und wohlwollende Gespräche führen können. Für diese Begegnung bin ich sehr dankbar und werde es immer sein.
Meine jüngste Erfahrung mit der Bundeswehr war meine Bewerbung als Reservistin im letzten Jahr.
Rückblickend betrachtet zieht sich die Bundeswehr, wie ein roter Faden, durch mein Leben.
Die Bedeutung „Soldat sein“ in einer Demokratie
Eines ist schon mal klar. Der Beruf Soldat ist kein Beruf für Gewohnheitstiere. Es ist ein Beruf, der grundsätzlich von einem fordert, sich weiterzuentwickeln.
Was, wie ich finde, an dem Beruf sehr bemerkenswert ist, ist die Normalität der Weiterentwicklung. Bei der Bundeswehr wirst du ständig weiterentwickelt und aufgebaut. Es ist sozusagen Normalität, dass Du immer wieder eine höhere Position bekommst bzw. angeboten wird.
Das ist in vielen zivilen Berufen nicht gegeben. Auch in Berufen, wo dies eigentlich auch der Fall sein müsste.
Soldat sein bedeutet, sich auf Worst-Case-Zenarien vorzubereiten. Ebenfalls eine bemerkenswerte Eigenschaft dieses Berufs. Hier geht es um nichts anderes als um fundamentale Dinge, wie das Überleben bzw. Leben retten, verteidigen.
Wie viele Zivilisten in unserer Gesellschaft haben keine Ahnung vom Überleben und somit ebenfalls keine Ahnung, wie sie sich in einem Fall verhalten sollten. Wenn diese naiven Menschen, die ich liebevoll Elfenbeintürmler nenne, plötzlich einem Worst-Case-Zenario ausgesetzt sein würden, wäre die Überlebenschance sehr niedrig.
Soldat sein bedeutet Neues lernen. Es bedeutet seine Sozialkompetenz stetig trainieren.
Der Letzte, der einen Krieg heraufbeschwören würde, ist ein Soldat, der im Einsatz war und diesen überlebt hat.
Wenn ich diese Zeilen hier schreibe, wird mir so warm ums Herz, weil ich mich an die letzten Gespräche mit einem Soldaten erinnere.
Wie kann man als Mann so brutal empathisch, einfühlsam, verständnisvoll und so klug sein?
Und genau das sind die Kompetenzen, die eine Demokratie aufrecht erhalten.
Soldat sein ist nicht nur Panzer fahren und rumballern.
Eine generelle Pauschalisierung, dass alle bei der Bundeswehr rechtsradikal wären, ist völliger Bullshit.
Ich habe großen Respekt für Soldaten und für Menschen, die sich unbequemen Themen stellen.
Und das sind demokratische Werte, wie ich finde.
Viele Grüße!
Bianca Marx


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