Beschreibe eine zufällige Begegnung mit einem Fremden, die dir positiv in Erinnerung geblieben ist.

Vielleicht gibt es, im Leben von jedem von uns, einen Augenblick, wo er oder sie komplett verloren ist….Vielleicht gibt es aber auch nur ein paar von uns, die so ein Erlebnis in ihrem Leben haben werden….

Ich glaube nicht, dass jeder über diesen Zustand des völligen Verloren-Seins Bescheid weiss oder sogar selbst die Erfahrung gemacht hat.

Es ist ein Extremzustand.

Überhaupt, eine extreme Erfahrung für die heutige Wohlstandsgesellschaft.

Sich so verloren zu fühlen, wie einst Robinson Cruso auf der einsamen Insel.

Er hatte kein Boot mehr und nur noch ein paar zerfetzte Reste vom Boot blieben ihm, als er lernen musste, es sich auf der verlorenen Insel bequem zu machen.

Es gibt aber Menschen die diese Zustände erleben, heute, auch in Städten.

Ja, Menschen, mitten unter uns, die sich komplett verloren fühlen. Es ist nichts mehr da, was sie an der Welt um sie herum festhält.

Nichts.

Wie gesagt. Für viele von uns schwer vorstellbar.

Und dann begegnest du in diesem ziemlich frei schwebenden Zustand einem Fremden.

Ja, er oder sie ist dir fremd. Doch mit jedem Wort, mit jeder Sekunde der Aufmerksamkeit, die du vom Nichts abziehst und zu diesem Fremden, zu dieser Fremden lenkst, spürst du wie etwas zurück kehrt, dass du schon längst aufgeben musstest.

Das, was von Dir wegströmte, kehrt plötzlich zu Dir zurück.

Unerwartet. An diesem Morgen, an jenem Tag, als Du mit Deiner leeren Hülle aufstandest, um den Tag zu leben, hast Du nicht im Traum daran gedacht, dass das an diesem Abend passieren wird.

Was ist fremd?

Schon mal erlebt, dass das, was Du all die Jahre gedacht hast, du würdest es kennen, plötzlich fremd geworden ist?

Warum sollte es nicht auch umgekehrt gehen?

Warum sollte nicht ein Fremder oder eine Fremde Dir plötzlich so nahe sein können, wie niemand davor es war?